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Wunderschöne Bretagne

Diese Woche ist viel passiert. Wir haben unseren ersten (sehr kurzen) Schnee erlebt, den auch die Pferde sehr mochten.

Außerdem haben wir wieder die Mädels longiert und unseren ersten gemeinsamen Ausritt gemacht (natürlich ganz ruhig im Schritt und mit einer kurzen Trabphase im Wald), den wir beide sehr genossen haben. Das war aufregend, aber es ist alles ruhig verlaufen. Arno hat sich mit seinem Kumpel Obispo getraut und Laura ist auf dem kleinen Elan geritten.

Mitte der Woche hat Camilla uns mit nach Rennes genommen, die nächste richtig große Stadt, die schon in der Bretagne liegt. Sie hatte da einiges zu erledigen und wir konnten uns in der Zwischenzeit die Stadt ansehen. Die Bretagne und generell Nordfrankreich haben eine ganz besondere Architektur. Vieles erinnert an deutsche Städte, aber besonders die Vororte könnten so auch in England existieren. Vorher haben wir natürlich recherchiert, ob wir irgendwo etwas Besonderes essen können. In Frankreich leben verhältnismäßig viele Menschen mit nordafrikanischen Wurzeln. Demzufolge gibt es auch einige interessante Lokale, in denen man typische Küche genießen kann. Wir haben ein libanesisches Bistro gefunden, das typische Mezze, also gemischte Platten anbietet. Da kann man sich etwas durchprobieren. Wir hatten Hummus, Falafel, einen orientalischen Möhrensalat, libanesisches Ratatouille, ein mit Reis gefülltes Weinblatt, eine mit Spinat gefüllte Teigtasche und ein frittiertes Bällchen mit Gemüsefüllung. Zum Nachtisch haben wir uns eine Portion Baklava geteilt, eine sehr typische Süßspeise, die ebenfalls sehr lecker war.

In Rennes gab es sehr viel zu entdecken. Es ist eine junge Studentenstadt und das sieht man auch sofort. Es gibt viel Kultur, kleine außergewöhnliche Geschäfte und unzählige Möglichkeiten, essen zu gehen. Der Ausflug hat uns gut gefallen und war eine willkommene Abwechslung.

Diese Woche gab es auf dem Hof nicht so viel zu tun. Wir haben Richard und Camilla gefragt, ob wir nochmal einen Tagestrip an die nahe Atlantikküste machen können, denn das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Sie haben großzügig zugesagt und uns sogar das Auto geliehen.

Nach einer knapp zweistündigen Fahrt haben wir den Touristenmagneten Saint-Malo erreicht. Eine unbeschreiblich schöne Stadt, die von einer alten Mauer und Steinklippen umgeben dem rauschenden Ozean trotzt. Um diese Zeit des Jahres ist es hier natürlich noch ruhig und man kann das Flair richtig auf sich wirken lassen.

Wir hatten auch großes Glück mit dem Wetter und über die Stunden, die wir dort verbracht haben, konnten wir sogar Ebbe und Flut miterleben. Wir sind auf der Stadtmauer entlang gelaufen, haben eine Tajine gegessen und sind danach etwas außerhalb der Stadt noch zu einer wilden, einsamen Bucht gefahren. Dort haben wir prompt Austern und Jakobsmuscheln gefunden, von denen aber nicht so ganz klar ist, ob sie in der Nähe der Stadt gezüchtet werden, oder ob sie wirklich wild sind. Jedenfalls haben wir eine Muschelschale als Andenken mitgenommen.

Das Gefühl, das man hat, wenn man ganz oben auf der Mauer steht, lässt sich nur schwer beschreiben. Eigentlich sind wir gar nicht so weit von zuhause weg, und trotzdem ist es hier so unbeschreiblich schön und neu für uns. Wir sind sehr dankbar über die Möglichkeiten, die sich uns hier bieten.

Der Sonntag war auch rundum gelungen. Am späten Vormittag sind Richard und Laura mit den Pferden zum Bäcker im übernächsten Dorf geritten. Das war sehr lustig und auch mal eine gute Übung. Nachmittags sind wir dann noch mit den Hunden zum benachbarten Fluss Mayenne gefahren, um am Ufer spazieren zu gehen.

Parallel suchen wir weiter nach neuen Gastgebern in Großbritannien. Wir haben schon eine neue Gastfamilie für einen längeren Aufenthalt gefunden, aber wir wollen davor ein paar Tage in London verbringen und suchen dafür noch eine Bleibe. Es bleibt also spannend.